Ado Kraemer
* 23.03.1898 Büdingen (Hessen)
† 25.06.1972 Berlin

Foto aus H. Weenink:
The Chess Problem (1925)
- siehe S. 13 in meinem Buch
Wikipedia-Seite
zu Ado Kraemer

Mein Artikel Helle und düstere Jahre im Leben Ado
Kraemers erschien auf Thomas Brands Geschichte-Seite,
siehe https://www.thbrand.de/....
Der Artikel fokussiert sich auf den Zeitraum 1932-1948 und präsentiert
vor allem die Erkenntnisse, die durch Auswertung der 'Entnazifizierungsakte'
von Ado Kraemer
(Regensburg 1948) gewonnen wurden. (20.11.2024)
Ein Nachtrag zum obigen Artikel, Ado Kraemer und Eva Walter-Geissler
- eine Berliner Episode
(25.11.2024 auf www.thbrand.de/Ado-Kraemer/),
wertet zwei WOZ-Beiträge über
Ado Kraemers Sekretärin aus.
Mein Buch Ado
Kraemer. Eine biographische Skizze mit zahlreichen Zugaben
ist im Juni 2012 in Godehard Murkischs Verlag Nightrider
Unlimited (Treuenhagen) als Nr. 45 der Kuhn†/Murkisch-Serie
erschienen. Die Auflage umfasst 200 Exemplare (kartoniert)
sowie 50 Exemplare einer Leinen-gebundenen Liebhaberausgabe,
letztere mit dem gewohnt rotfarbenen Einband dieser Serie.
Auf 288 + XVIII Seiten enthält das Buch nicht nur eine
Biographie (im engeren Sinne, d.h. die Lebensgeschichte) des
berühmten Problemkomponisten Ado Kraemer,
sondern auch über 260 Probleme aus seiner Werkstatt,
die meisten davon in Diagrammform und mit ausführlichen
Lösungen versehen. Auch ist die Mehrzahl dieser Stücke,
darunter manches Meisterwerk, nicht in der Kraemer/Zepler-Anthologie
(s.u.) enthalten. - Daneben wird erstmals Ado Kraemer in einem
eigenen Kapitel als Partiespieler vorgestellt, immerhin konnte
er ein Mal den Titel des Westfalen-Meisters erringen (1923,
geteilt mit Dr. A. Schäfer, Soest).
Eine Reihe von Bildern/Illustrationen, Kurzartikeln und Zitaten
von und über Ado Kraemer ergänzen die biographischen
Ausführungen, einen ersten Eindruck vom Buch vermittelt
die Einleitung,
die in Deutsch und in Englisch (Introduction)
vorliegt, sowie die Inhaltsangabe.
Das Buch wurde sorgfältig lektoriert von Godehard Murkisch
(Göttingen), der auch ein Geleitwort beisteuerte.
Preis (kart. Ausg.): 24,- EUR (inkl. Versand in Deutschland),
Sonderpreis für KWA-Mitglieder: 17,- EUR
ISBN: 978-3-935586-13-9
Korrekturangaben zum Buch erhalten Sie in diesem
Errata-Blatt
(PDF / 12.04.2014).
Buchbesprechungen / Rezensionen erschienen
in folgenden Zeitschriften:
Schach - Deutsche Schachzeitung, August 2012, S.
80f.
(von Udo Degener)
Problem-Forum, September 2012, S. 14
(von Manfred Zucker)
The Problemist, September 2012, p.473
(von John Rice)
feenschach, Juli-August 2012, S. 464
(von bernd ellinghoven)
Die Schwalbe, Oktober 2012, S. 645f.
(von Günter Büsing)
König & Turm, Dezember 2012, S. 86
(von Hanspeter Suwe)
EG 192, April 2013, p. 126f.
(by A.J. Roycroft)
KARL 1/2014, S. 60
(von Harry Schaack)
Im August 2017 ist eine Ergänzungsschrift zum Buch erschienen:
Corrigenda et Addenda zu Ado Kraemer...
(Broschur/geheftet, 55 S., Nightrider Unlimited, Treuenhagen;
Aufl. 150 Ex.) - siehe die entsprechende Verlagsseite.
Weitere Informationen (als pdf-Dateien):
- Impressum
/ Inhalt
- Vorwort
Nach der Publikation sind einige weitere Partien von Ado Kraemer
aufgetaucht, die in dieser pdf-Datei
verfügbar sind.
– Update vom 24.03.2018:
Zwei von Kraemer selbst kommentierte Partien aus der "Ostdeutschen
Morgenpost", Beuthen 1924/25, wurden ergänzt: Dietrich
– Kraemer, Bad Oeynhausen 1924; und
Kraemer – Peppmöller, Bad Salzuflen
1925, diese Partie findet sich - lediglich in Notation - bereits
in den Corr. et Add., S. 42.
Eine weitere Partie (Nr. 264) aus der "Ostdeutschen Morgenpost"
(Kraemer – Schäfer, Bad Oeynhausen
4.09.1924) ist bereits in meinen Corrigenda et Addenda,
S. 39f. enthalten (mit übereinstimmenden Kommentaren).
– Updates vom 8. u. 19.01.2019:
Zwei weitere Kraemer-Partien aufgenommen, die mir ebenfalls
von Ulrich Tamm (Enger) zur Verfügung gestellt wurden:
Kraemer – Peppmöller, Stichkampf
zur 1. Westf. Meisterschaft Herford 1923 (aus der "Ostdeutschen
Morgenpost"), sowie Sämisch –
Kraemer aus einem Blindsimultan in Detmold 1927 (aus der Schachecke
der "Dortmunder Zeitung").
Partie Kraemer – Bogoljubow, Bad Pyrmont
1931, nun mit Kommentaren aus der "Dortmunder Zeitung"
1931.
Gleichfalls aus der "Ostdeutschen Morgenpost" stammt
ein Artikel von Ado Kraemer "Turnier um die Meisterschaft
von Westfalen" [Bad Salzuflen 1925], hier eine wortgetreue
Abschrift.
Zur Schachbeilage der "Ostdeutschen Morgenpost"
s.u. unter Weitere Ergänzungen.
Des Weiteren muss ich den Beginn von Ado Kraemers Geschäftsführertätigkeit
im Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte zurechtrücken
(s. S. 60 der Kraemer-Biografie). Kraemer selbst gibt zeitnah
(1936) in seinem Buch Werden und Wirken des Diplomlandwirts
(dort Fußnote auf S. 57) an, ab 1932
Geschäftsführer gewesen zu sein. Demnach hätte
Kraemer bereits unmittelbar oder kurz nach seinem Wechsel
in die Landeshauptstadt diese Position übernommen. Die
erst gut 2 Jahre später (Dez. 1934) erschienene Notiz
in der Schwalbe legt nahe, dass dieser Karrieresprung
erst kurz zuvor erfolgt ist.
Leider existieren nur sehr wenige verwertbare
Fotos von Ado Kraemer; zwei Fotos, die qualitativ abfallen
und nicht ins Buch aufgenommen wurden, sind rechts reproduziert.
Auf dem Foto rechts oben wirkt Kraemer etwas verdrießlich,
auf dem unteren vorzeitig gealtert (oder gesundheitlich angeschlagen?).
Ein kleines Foto von Ado Kraemer in Uniform ist im Deutschen
Führerlexikon 1934-1935 zu finden, mit einer Kurzbiografie
im Telegrammstil, siehe Abb. rechts. (Den Hinweis auf diesen
Eintrag verdanke ich dem Schachhistoriker Siegfried Schönle,
Kassel.)
(ergänzt 23-11-2024)
Gemeinsam mit seinem Freund Erich Zepler hat Kraemer zwei
Problemschach-Bücher geschrieben, die wohl allen Problemfreunden
bekannt sind (Abb. unten) - die Anthologie Im Banne des
Schachproblems erlebte sogar 3 Auflagen: 1951, 1971 und
(posthum erschienen) 1982.

Zweitauflage von 1971
(Abb. der Erstauflage 1951 auf
S. 122 meines Buchs)
Indes hat Ado Kraemer, dem ab 1950 in Würzburg
eine berufliche Karriere im Fränkischen Weinbau glückte,
eine Reihe von Weinbüchern herausgegeben - sie sind bibliographisch
erfasst in der Datenbank Bibliographie
zur Geschichte und Kultur des Weines. Nachstehend einige
Abbildungen zu diesen in den 50er- und 60er-Jahren erschienenen
Büchern, die wohl eher für Vinologen interessant
sind.
|

Kartonierte Ausgabe
Titelseite mit einem berühmten
4#
von A. Kraemer u. E. Zepler
Gebundene Ausgabe

Ado Kraemer
(Abb. aus Schach-Echo,
Nr. 21, XI 1953)
Ado Kraemer
(Abb. aus Festschrift zur
Hundertjahrfeier / Giessen 1958, S. 25)

Abb. aus Das Deutsche Führerlexikon
1934-1935,
Otto Stollberg, Berlin 1934, S. 253
Ein "besonderes" Problem von Kraemer
ist das unten reproduzierte insofern, als er sich hier auf
das Gebiet des Märchenschachs begeben hat - bei ihm
ein ganz seltenes Ereignis. (Da zu spät entdeckt,
gelangte das Problem nicht in mein Buch.)
Deutsche Zeitung 1933
Selbstmatt in 4 Zügen
Längstzüger
1. Dd4 La3 2. Dc5 Tb4 3. Kd6+ Kb7
4. Dd4 Txd4#
Schwarzer Märchen-Inder, ein nettes kleines Stück.

Vorab-Sonderdruck (1959?)
- s. S. 281 meines Buches
|
Ein Denkmal für Ado Kraemer:
Bacchus-Brunnen von Richard Rother
im Hof des Weingutes
Ernst Gebhardt, Sommerhausen.
(Quelle: Kraemers Bocksbeutel-Buch, S. 145)
* * *
Weitere Ergänzungen
Gemäß der o.a. Wikipedia-Seite war
Ado Kraemer ab 1919 Mitglied in der "Landsmannschaft
Darmstadtia Gießen", auf der Seite
dieser Studentenverbindung ist Kraemer als namhaftes Mitglied
gelistet (ohne Eintrittsdatum).
Die Schachrubrik der Ostdeutschen Morgenpost
(Beuthen, Oberschlesien) war zweigeteilt in einen allgemeinen
Teil (mit Partien, Turnierberichten, Problemen, etc.), der
von Ado Kraemer betreut wurde, und einen oberschlesischen
Regional-Teil, der von anderen wechselnden Redakteuren geführt
wurde. Diese relativ umfängliche Schachspalte (durchschnittlich
ca. 2/3 einer Zeitungsseite) wurde von Kraemer im Zeitraum
1922 bis 1930 mitgestaltet.
Die Zeitung ist bis 1923 online einsehbar (Silesian
Digital Library), der Bestand ist allerdings lückenhaft;
die erste dort aufgefundene Schachecke Kraemers datiert auf
den 28. Januar 1922, aus ihr geht hervor, dass zumindest zwei
vorherige Nummern existiert haben müssen.
Mit Ausgabe Nr. 297 (27.10.1922) wechselt die Angabe von Ado
Kraemers Wohnort von Gießen (Frankfurter Str. 10) zu
Blomberg (Lippe), damit dürfte Kraemers Umzug in die
Lippe-Region im Oktober 1922 geschehen sein.
|
Ein weiteres Buch von Ado Kraemer - Werden und Wirken
des Diplomlandwirts (Mit einem Geleitwort von Diplomlandwirt
Heinrich Himmler) - stammt aus dem Jahre 1936 (Datierung
in Kraemers kurzem Vorwort).
Das Buch ist in Geist und Sprache der nationalsozialistischen
Blut- und Boden-Ideologie verhaftet und enthält keine
weiteren biografischen Details zu Kraemer.
Titelseite
innen
Inhalt
Geleitwort
Ganzleinen geb., 95 S. |
Ado Kraemer war zudem Schriftleiter der Zeitschrift
Der Diplomlandwirt. Mitteilungen des Reichsbundes Deutscher
Diplomlandwirte e.V.; Monatsschrift, Auflage ca. 6000,
Druckerei Gutenberg, Dessau. Bestände dieser Zeitung
liegen noch in diversen Archiven vor, siehe http://zdb-katalog.de/....
Zu Kraemers sukzessivem Aufstieg als SS-Offizier
–
Sturmmann ⇒ Untersturmführer ⇒ Obersturmführer
⇒ Hauptsturmführer
– findet sich ein Posting (von Georges JEROME) im Axis
History Forum mit präzisen Datierungen:
Dr. Adolf Kraemer NSDAP#1.053.145 SS#75.536
...
on 30.06.35 SS-Sturmmann Dr. Kraemer was promoted SS-Ustuf.
as F. i. R.u.S-Hauptamt
09.11.36 SS-Ostuf.
11.09.38 SS-Hstuf. (beim Stab Rasse- und Siedlungshauptamt)
he is not listed in Führerliste der Waffen-SS which include
active, reserve and foreigner SS.
...
Eine Ergänzung zur Artikel-Auswahl (S.
279f. der Kraemer-Biografie):
Ein erwähnenswerter Artikel von Ado Kraemer "Eine
scharfe Idee in eigenwilliger Stärke" (Deutsche
Schachblätter Nr. 1/1952, S. 14-15) widmet sich
der Klarstellung des Begriffs "Letztform" und dem
Schachproblem als Kunstwerk (mit 4 Problemen aus Im Banne
des Schachproblems, Erstauflage 1951).
Aus Herbert Grasemanns Nachruf "Trauer um Dr. Ado Kraemer"
in Deutsche Schachblätter, August 1972, S. 182-184
[S.
182-183 / S.
184] einige weitere Details zu Kraemer sowie Korrekturen
zu Grasemanns Angaben:
- In Problem Nr. 1406 fehlen die sBB g6+h4, in Nr. 1410 ein
sBd2.
- Interessant ist der Hinweis auf Ados Großvater väterlicherseits:
ein Zoologie-Professor in Zürich!
- Ein kleiner Lapsus Grasemanns zu Kraemers Internierung:
die Lagerschach-Kolumne im "Lagerspiegel" und auch
die Entlassung aus dem Lager ist dem Lager Regensburg (nicht
Ludwigsburg) zuzuordnen. Ludwigsburg war nur die erste Station
von Kraemers Lagerhaft, Regensburg die Endstation. Immerhin
ist hier der lang gesuchte Hinweis zu finden, dass Zepler
durch seine Fürsprache bei den Amerikanern Kraemers Entlassung
fördern konnte.
- Nach seiner Entlassung 1948 soll Kraemer zunächst "Reisender
in Düngemitteln" gewesen sein - lese ich hier zum
ersten Mal. Jedenfalls etwas anderes als "Hagelversicherungsagent"
(A.K.-Biografie S. 105) ... nun ja, vielleicht hat sich Kraemer
in verschiedenen Jobs durchgeschlagen in dieser schlimmen
Zeit.
Aus der kürzlich erschienenen Vereinschronik
des Schachklub 1858 Gießen (Thomas Henrich: Vom
Kaffeehaus zum Schachverein – 150 Jahre Schach in Gießen.
Verlag Empirische Pädagogik, Landau 2017; Flyer
zum Buch) haben sich einige weitere biografische Details/Ergänzungen
oder Präzisierungen ergeben:
- Ado Kraemer war bereits 1920 dem SK 1858 Gießen
beigetreten und blieb Mitglied bis zum Lebensende.
- Ado Kraemers Promotion, datiert auf den 9.
April 1925, erfolgte demnach mit erheblicher Verzögerung,
denn seine Dissertation hatte er bereits 1922 eingereicht.
In den 3 dazwischen liegenden Jahren war Kraemer ja bereits
beruflich in der Lippe-Region tätig. Es bleibt unklar,
warum sich der Abschluss der Promotion so lange hingezogen
hat.
Im Promotionsarchiv der Universität Gießen findet
man über die betreffende Suchmaske
die nachstehend abgebildete Aktennotiz zu Ado Kraemer* mit
dem gleichen Datum, allerdings widersprüchlich (und unsinnigerweise)
mit dem Diplom verknüpft. Bekanntlich folgt die Doktorarbeit
zeitlich dem Diplom und geht letzterem nicht voraus.
*) Aus technischen Gründen wird bei der
Datenbanksuche statt "ae" der Umlaut "ä"
gefordert, dies ist bei der Eingabe in die Suchmaske zu berücksichtigen.
"Ado Kraemer" wird "logischerweise" nicht
gefunden – 0 Treffer!
Signatur: 1729
Fakultät: Philosophie
Nachname: Krämer
Vorname: Adolf
geb: 23.03.1898
Geburtsort: Büdingen (Oberhessen)
Titel: Landwirtschaftslehrer
Referent: Hermann Kraemer (Landwirtschaft; Tierzucht)
Koreferent: Paul Gisevius (Landwirtschaft)
Dissertation: Über das fränkische Pferd der Merowingerzeit.
Ein Beitrag zur Rassengeschichte des Pferdes, auf Grund kulturgeschichtlicher
und osteologischer Untersuchungen.
Diplom: 09.04.1925 [Hervorhebung von mir]
- Schachspalten von Ado Kraemer
in Zeitungen: Kraemer hat ab 1920 eine Kolumne in der kurzlebigen
Gießener Sport-Umschau betreut. In der Gießener
Freie Presse führte Kraemer eine Schachecke von
Ende 1948 bis 1972, nach seinem Tode wurde sie von seinem
Sohn Jörg noch bis 1976 fortgesetzt. Die erste GFP-Schachecke
Kraemers vom 22.12.1948 ist im Buch reproduziert. Im dort
wiedergegebenen Zweizüger von Rose Simmonds (1947) erscheinen
die beiden Könige im Diagramm als Damen, vielleicht ein
beabsichtigter Gag von A.K.? (Das Problem –
mit wKh4 + sKd4 – findet sich auch in der Albrecht-Sammlung.)
- Das Buch enthält zudem eine bislang unbekannte
Kraemer-Partie aus einer Bezirksmannschaftmeisterschaft 1949
sowie einen Kraemerschen Dreizüger, der 1920 bei einem
Lösungsturnier im SK 1858 Gießen zum Einsatz kam:
Dia-Stellung: Kh6 Te5 Lg1 Sc6 Be6 f3 – Kf6
Ta4 Bb5 c7 f4 f7 (6+6), #3
Lösung (nicht im Buch angegeben):
1. e7? (2. e8S#) Ta8!
1. Lf2? (2. Lh4#) oder 1. Lc5? (2. Le7#) scheitern an 1...
fxe6!
1. Ld4! Zugzwang
1... Txd4 2. e7 Td8 3. exd8L/D# Schlagrömer
1... fxe6 2. Tf5++ Kxf5 3. Se7# – ein attraktives
Modellmatt!
1... Tc4 2. e7 Txc6/Txd4 3. e8S#
Ein Wermutstropfen sind die dualistischen Varianten 1... b4/Ta1...8
2. Te4...1+ Kf5 3. Se7#.
Zum Prioritätsstreit um den Begriff "Minimale"
(s. S. 18 der Kraemer-Biografie) haben M. Ehn & H. Kastner
in ihrem Buch Schachkompositionen (2013) - dort S.
356 - einen Brief von Kraemer an Halumbirek reproduziert,
datiert auf den 21.02.1955. Kraemer schlägt hier versöhnliche
Töne an und will sich künftig auf Halumbireks "offiziellen
Taufakt" beziehen, indes seinen eigenen Vorschlag aus
der Ostdeutschen Morgenpost vom Jahre 1925 hintanstellen.
Vermutlich wurde die ganze Frage damit einvernehmlich ad acta
gelegt.
Einschlägige Artikel von Ado Kraemer zum Thema Minimale:
"Nur eine Figur" in: Ostdeutsche Morgenpost,
8. Febr. 1926 (mit 4 Minimal-Urdrucken von Ado Kraemer;
- ein Scan
dieses Artikels wurde freundlicherweise von Peter Anderberg
zur Verfügung gestellt.) Der Begriff "Minimal"
taucht hier allerdings nicht auf.
"Neuland für Problemkomponisten" in: Deutsche
Schachblätter Nr. 6 (September) 1948, Seite
95
"Kleinkunst auf dem Schachbrett" in der Festschrift
90 Jahre SV Würzburg von 1865
Seite 39
/ Seite 41
/ Seite
42
Aloys Schweighofer (Graz) hat auf eine Vorgängerarbeit
zu Kraemers Zweizüger Nr. 107, S. 176 meines Kraemer-Buchs
hingewiesen: Gerald F. Anderson, 1. Preis
Il Secolo 1919/21; Kc7 De7 Ta3 Tb1 Lb3 - Kb5 Tg3
Lh7 Bc3 c6 f7, #2; 1.Kd6! mit den Kreuzschachvarianten Tg6+/Td3+
2.Le6/Ld5#; 1...Kb4/Kb6 2.Kxc6/Lc2# (Nachgedruckt in Grasemann:
Schach ohne Partner, Nr. 27. Außerdem FIDE
Album 1914-1944/I, Nr. 8.)
Kraemers bauernlose Version ist ökonomischer (spart 3
sBB ein) und zeigt eine weitere Verstellung von sT durch sL
in der Lösung. [11.09.2018]
In der Schachspalte des Neues Grazer Tagblatt
vom 30.11.1924 findet sich eine "Humoreske von Dr. Adolf
Kraemer (Blomberg)" mit der Überschrift "Unter
Weltmeistern". Eingebettet in eine kleine fiktive
Geschichte zeigt Kraemer zwei Retroprobleme (i.e. ein Rückzüger-Zwilling),
eine Aufgabenart, mit der er sich sonst kaum befasst hat.
Hier die gelungene Humoreske
als jpg-Datei.
Lösungen:
Aufg. 44: Zurück: sBg2xSh1=D# - Vor:
Sg5#
Aufg. 45: Zurück: sDh5xTh1# - Vor: 0-0#
Gefunden / mitgeteilt von Udo Degener & Thomas Brand,
13.07.2019.
Quelle: ANNO
Zeitungen Grazer Tagblatt
|